Wie lässt sich unser Gesundheitssystem fairer und effizienter gestalten?
Politiker Karl Lauterbach und der Philosoph Dr. Thomas Pogge werden am Dienstag, 19. Oktober, um 19.30 Uhr, online darüber diskutieren, das nach ihrer Ansicht unabhängig vom Einkommen jede/r Zugang zu Medikamenten oder Impfstoffen bekommen müsse. Dies sei aus ethischen Gründen aber auch aus Nützlichkeitsüberlegungen erforderlich.
Sie gehen in ihrem Gespräch den Fragen nach: Wie kann ein Gesundheitssystem fairer und effizienter gestaltet werden? Durch welche Anreize kann auch die Pharmaindustrie hier einbezogen werden, ohne die die Entwicklung von Medikamenten oder Impfstoffe undenkbar wäre?
Die Vortragenden
Karl Lauterbach ist Mediziner und Gesundheitsökonom. Er ist Mitglied der SPD und seit 2005 Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Von 1992 bis 1993 hatte er ein Fellowship der Harvard Medical School inne. Einer seiner Betreuer war Amartya Sen.
Dr. Thomas Pogge ist Professor für Philosophie und internationale Angelegenheiten (Philosophy and International Affairs) an der Yale University an. Er promovierte an der Harvard University bei John Rawls.
Die Erziehung des Geschmacks
Im zweiten Online-Vortrag am Donnerstag, 21. Oktober, um 19.30 Uhr, geht es um die "Erziehung des Geschmacks. Eine unendliche Geschichte".
Der Vortragende Prof. Dr. Ulrich Raulff meint: "Spätestens wenn man bemerkt, wie sehr die sozialen Medien sich zu Paradiesen oder Höllen des Geschmacks entwickelt haben, in denen täglich tausendfach "Followers" ihre "Likes" vergeben oder verweigern, zerstreut sich der Verdacht, die Geschichte des Geschmacks sei beendet oder ein Gegenstand bloß antiquarischen Interesses."
Tatsächlich sei er sich sicher, dass sich die Menschen, wenn sie sich vom Gefallen oder Missfallen leiten lassen, einer schnellen, instinktartig funktionierenden Steuerung hingeben würden, die alle Operationen der Vernunft unterlaufe.
Der Vortragende
Prof. Dr. Ulrich Raulff ist Historiker. Er war Feuilleton-Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Leitender Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung. Von 2004 bis 2018 war Raulff Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach. Seit Oktober 2018 ist er Präsident des Instituts für Auslandsbeziehungen. Ulrich Raulff wurde vielfach ausgezeichnet unter anderem mit dem Preis der Leipziger Buchmesse.