Welche Bedeutung die Technisierung des Alltags in der ländlichen Region gehabt hat, lässt es auch sehr gut an Hand der Geschichte des Feuerlöschwesens im Salzgittergebiet veranschaulichen. Vom ledernen Löscheimer über die von Pferden gezogenen Handspritzen bis hin zu Fahrzeugen aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts kann nur eine kleine Auswahl an entsprechenden Exponaten präsentiert werden.
Daneben wird anhand von zahlreichen Exponaten auf die Geschichte des Fahrrades in dieser Region näher eingegangen. Eines der ältesten Exponate ist dabei zweifellos ein Fahrrad, das von Heinrich Büssing in seiner Werkstatt gefertigt wurde. Auch einige Fahrräder des Braunschweiger Traditionsunternehmens „Panther Fahrradwerke AG“ sowie ein in Bad Salzgitter in einer Schmiede gebautes Hochrad sind zu sehen. Neben Lastenfahrrädern mit und ohne Hilfsmotor sind fast alle großen Fahrradproduzenten der 1950er und 1960er Jahre vertreten.
Lange vor dem K70, dem Fahrzeug mit dem die Volkswagen AG ihre Produktion in Salzgitter im Jahr 1970 begann, wurden hier schon Fahrzeuge hergestellt. Am 5. August 1945 wurde von den Herren Janssen & Mikolajczyk in Salzgitter-Bad die „Autowerke Salzgitter“ (AWS) gegründet. Bis zur Währungsreform wurden rund 12.000 Generalüberholungen an Motoren und Fahrzeugen durchgeführt. Anschließend konzentrierte man sich für wenige Jahre auf den Umbau defekten Militärjeeps in Zivilfahrzeuge. Die Fahrzeugfabrik Kannenberg (FAKA) produzierte ebenfalls in Salzgitter-Bad ab1948 LKW-Anhänger und Omnibusaufbauten auf Fahrgestellen von Henschel, Hanomag und Büssing. Ab 1952 wurden für einige Jahre auch Motorroller hergestellt. In der Ausstellung ist einer dieser seltenen Roller zu sehen.
Mit dem Bau des Werkes in Salzgitter-Watenstedt im Jahr 1965 kam mit Büssing der dritte Automobilhersteller in das Salzgittergebiet. Die Nachbauten des ersten Omnibusses und des ersten LKWs, die beide zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Stammwerk in Braunschweig verließen, und zahlreiche weitere Exponate zur Geschichte dieses Unternehmens weisen auf seine große Bedeutung die Mobilität in der Region zwischen Harz und Heide hin. Dazu zählt auch das BÜSSING-Archiv mit über 100.000 technischen Zeichnungen. Darüber hinaus sind in der Ausstellung auch Objekte von Linke-Hofman-Busch (heute ALSTOM), Scharfenberg und Bosch zu sehen, die die Bedeutung Salzgitters als Industriestandort für Mobilität belegen.