Thema diesmal: "Das unzufriedene Volk: Protest und Ressentiment in Ostdeutschland von der friedlichen Revolution bis heute."
Der Vortrag
Nach Meinung des Vortragenden Detlef Pollack würden sich Ostdeutsche im öffentlichen Diskurs gern als Opfer der deutschen Einheit stilisieren. Tatsächlich hätten sie sich aber von der friedlichen Revolution bis heute als mächtige politische Akteure erwiesen.
Am ostdeutschen Protestverhalten, so Pollack, lasse sich begreifen, wie sich eine Bevölkerung zum Volk konstituiere - unter den Bedingungen einer Diktatur - und wie in der Demokratie die kollektive Selbstermächtigung zum Ressentiment verkomme.
Im Gespräch mit Stefan Locke von der Dresdner Morgenpost diskutiert er seine Thesen.
Der Vortragende und sein Gesprächspartner
Detlef Pollack zählt zu den führendsten Religions- und Kultursoziologen. Er hatte Professuren in Leipzig, Frankfurt/Oder und New York inne. Derzeit lehrt er in Münster.
Stefan Locke wurde 1974 in Bautzen geboren. Er studierte in Dresden und Portland und arbeitete anschließend für die "Dresdner Morgenpost". Seit September 2016 ist er politischer Korrespondent für Sachsen und Thüringen mit Sitz in Dresden.