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Sondern mit einem dramaturgisch brillanten Clou überraschen wird, mit dem er gleichzeitig beide Seiten einer Medaille zeigen kann: die glänzende Schauseite, die repräsentative äußere Fassade, und die dazu im Kontrast stehende Realität der ungeschminkten Seite einer Beziehung, die man normalerweise verbirgt.
Isabelle und Daniel sind das seit langem verheiratete Ehepaar, Patrick und Laurence dessen langjährige Freunde – ist Zeller auch in „Die Kehrseite der Medaille“ treu geblieben. Nur hat Patrick jetzt eine Neue an seiner Seite. Sie heißt Emma und ist sehr attraktiv. Natürlich gehen Isabel und Daniel auf Distanz. Unglücklicherweise hat Daniel seine Frau überredet, die beiden zum Essen einzuladen. Dass der vorhersehbar nicht sehr erfreulich verlaufende Abend in dieser mit französischem Esprit geschriebenen Komödie für den (schadenfrohen!) Zuschauenden zum Vergnügen wird, liegt nicht nur an den brillanten Dialogen, sondern auch an dem oben erwähnten virtuosen Clou: Das Publikum hört die höfliche Konversation der vier Personen und die heimlichen, nicht immer sehr freundlichen Gedanken, die sie normalerweise voreinander verbergen.
Zeller greift dafür auf ein fast vergessenes Stilmittel des Theaters zurück: das A-part (Beiseite)sprechen. Natürlich nutzt der Autor diesen Kunstgriff, durch den die Figuren das Publikum zum Komplizen machen, auf so amüsante wie perfide Weise.