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Salzgitter

Endgültige Ruhe nach 69 Jahren

Auch fast 69 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs haben Tausende von Gefallenen der deutschen Wehrmacht noch keine würdige Ruhestätte gefunden.

Von links: Frank Klingebiel, Carsten Bauerochse, Michael Gandt und Hans Schildberg.

Wie wichtig die Suche nach Gräbern auch im Interesse der Hinterbliebenen bis heute ist, zeigte eine Filmdokumentation von Hans Schildberg während der Jahresmitgliederversammlung des Kreisverbandes Salzgitter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Rathaus.

In Anwesenheit des Kreisvorsitzenden, Oberbürgermeister Frank Klingebiel, des Geschäftsführers Carsten Bauerochse und des Bezirksgeschäftsführers Braunschweig, Michael Gandt, machte Schildbergs Film deutlich, welche Sisyphusarbeit erforderlich ist, um Grabstellen aus den 1940er Jahren in Russland zu finden, die Toten zu identifizieren und sie auf der zentralen Gedenkstätte Rossoschka bei Wolgograd (ehemals Stalingrad) beizusetzen.

Schildbergs Bilanz kann sich sehen lassen: Als Leiter der Ausgrabungsarbeiten in Südrussland konnte er bisher rund 11.400 Beisetzungen ermöglichen. Nicht immer führten Markierungen über Gräberfelder auf alten Karten zum Ziel, hilfreich waren oft Zeitzeugen aus teilweise nicht mehr existierenden Dörfern. Dass die Gefallenen von ihren Familien nicht vergessen sind, betonte eindrucksvoll die Schlussszene des Films auf der Gedenkstätte Rossoschka.

Die Dokumentation bestätigte die Begrüßungsworte von Klingebiel zu Beginn der Versammlung, in der er die bis heute gültige Bedeutung der Arbeit des Volksbundes gewürdigt hatte. Zwar gebe es ausreichend Literatur über die Geschichte des Ersten und Zweiten Weltkriegs, aber für die Erinnerungsarbeit seien Zeitzeugen unverzichtbar. Gerade auch ihre authentischen Erzählungen verpflichteten zum Erhalt des Friedens. Klingebiel: „Nie wieder Krieg. Die Toten der beiden Weltkriege werden nicht vergessen.“

Im Kreisverband Salzgitter des Volksbundes, so Gandt in seinem Jahresbericht, seien derzeit 139 Mitglieder registriert – leider wie überall in Deutschland mit sinkender Tendenz. Die Spendenbereitschaft sei zwar unverändert groß, es werde aber immer schwieriger Sammler zu finden. Dennoch habe die Haus- und Straßensammlung im vergangenen Jahr noch 2523 Euro erbracht. Hinzu kämen Mitgliederbeiträge von jährlich 5700 Euro.

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