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Salzgitter

Gedenk-Stelen enthüllt

Mit einer Gedenkstele am Rathaus in Lebenstedt erinnert die Stadt Salzgitter dauerhaft an das Ende der Demontage des Hüttenwerks im Jahr 1951.

Enthüllten das neue Denkmal in Salzgitter (von links): Michael Kieckbusch, Vorstandsmitglied der Salzgitter AG, Peter-Jürgen Schneider, Niedersächsischer Finanzminister, Oberbürgermeister Frank Klingebiel, Helmut Lingstädt, Künstler, Wolfgang Räschke, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Salzgitter-Peine, Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorsitzender des Vorstandes der Salzgitter AG und Ulrich Grethe, Vorsitzender der Geschäftsführung SZ-Flachstahl. (Foto: Stadt Salzgitter)

Zwei Stahlbrammen würdigen den entschiedenen Widerstand von Belegschaft, Betriebsrat, Gewerkschaften, Parteien, Kirchen und Bevölkerung gegen den Abbau der Industrieanlagen nach 1945 auf der Basis einer Entscheidung der alliierten Reparationskommission in Brüssel. Die beiden 5,5 und 6 Tonnen schweren Brammen sind einen Meter breit und rund drei Meter hoch.

Zur Veranstaltung sprachen Oberbürgermeister Frank Klingebiel, der Vorsitzende des Vorstandes der Salzgitter AG, Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Salzgitter-Peine, Wolfgang Räschke und der Künstler Helmut Lingstädt.

„Heute weihen wir ein besonderes Denkmal ein, das an die Demontage in Salzgitter erinnert. Dieser Zeitpunkt gilt für viele Salzgitteranerinnen und Salzgitteraner als zweite Geburtsstunde unserer Stadt. Mit der heutigen Enthüllung wollen wir ganz sichtbar an diesen Tag erinnern und gedenken“, sagte Oberbürgermeister Frank Klingebiel. Sein Dank und seine Anerkennung gilt den Menschen, „die gegen die Demontage gekämpft haben“. Prof. Dr.-Ing. Fuhrmann betonte, dass „die ganze Region, die ganze Stadt hat sich mit dem Kampf gegen die Demontage diese Zukunftsperspektive erkämpft.“ Das Denkmal sei ein „Symbol für die Standfestigkeit und Verbundenheit mit Salzgitter.“ Darüber hinaus sei das Denkmal auch Mahnmal, Verantwortung für die Region zu tragen. Für Wolfgang Räschke ist das Denkmal ein „Symbol des erfolgreichen Widerstandes und der Solidarität“.

Ende des Zweiten Weltkriegs besetzten alliierte Truppen das Hüttenwerk in Salzgitter und legten es still. Viele der meistens dort zwangsweise Beschäftigten kehrten in ihre Heimatländer zurück. Dafür kamen rund 30.000 Flüchtlinge und Vertriebene in die junge Stadt. Für sie fehlten vor allem Arbeitsplätze.

Ungeachtet der Notlage nahmen die Briten die Demontage des Hüttenwerkes auf. Im Jahr 1949 begannen die geschlossenen Demonstrationen, die im Sommer 1951 zur Einstellung der Demontage führten. Die 1942 gegründete Stadt Salzgitter spricht von ihrer zweiten, ihrer eigentlichen Geburtsstunde. Auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Ost-West-Konfrontation und des Korea-Krieges war es das Signal für die Einstellung der Demontage in Westdeutschland überhaupt.

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