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Salzgitter

Amtshilfeersuchen des Landes bedeutet besonderen Ablauf

Die Amtshilfeersuchen der Niedersächsischen Landesregierung bedeutet die Aufnahme von weiteren Flüchtlingen in Salzgitter, die die Erstaufnahmeeinrichtung noch nicht durchlaufen haben. Dafür ist ein besonderer Ablauf nötig, für den verschiedene Fachdienste der Stadt Salzgitter eingebunden sind.

Ein Team von rund 80 Helferinnen und Helfern war im ehemaligen Klinikum in Salzgitter-Bad, um die ankommenden Flüchtlinge zu registrieren und aufzunehmen. Christa Frenzel, Erste Stadträtin der Stadt Salzgitter, bedankte sich für die großartige Hilfe und Unterstützung.

Das Amtshilfeersuchen bedeutet, dass die Stadt den Flüchtlingen zur Vermeidung von Obdachlosigkeit eine Unterkunft zur Verfügung stellt und sie mit Essen und Trinken versorgt. Die Stadt untersucht die Flüchtlinge und stattet sie mit gespendeter Kleidung aus. Die Flüchtlinge werden dann von hier aus zur Erstaufnahme nach Braunschweig oder Celle gefahren, damit sie einen Asylantrag stellen können.

Angesichts der vielen Menschen, die in die verschiedenen Bundesländer kommen, hat das Land Niedersachsen die Städte und Gemeinden mit einem Amtshilfeersuchen um weitere Unterstützung gebeten. Bis her gab es vier Amtshilfeersuchen. In der Regel kommen rund 100 Flüchtlinge mit zwei Bussen in Salzgitter-Bad am ehemaligen Klinikum an. Die meisten Menschen aus Syrien und dem Irak. Christa Frenzel begrüßt die Menschen im Bus, die zuvor aus Passau mit Zügen zum Verteilbahnhof nach Laatzen gebracht wurden oder direkt per Bus aus Passau kommen. Mit Hilfe eines Dolmetschers erklärt die Erste Stadträtin den Flüchtlingen die nächsten Schritte.

Die Flüchtlinge werden in vier- bis achtköpfig große Gruppen aufgeteilt, um dann die einzelnen Stationen innerhalb des ehemaligen Klinikums zu passieren. Ein Helfer begleitet eine Gruppe. Mehrere Dolmetscher sind im Einsatz, um bei Bedarf zu übersetzen. Jeder Flüchtling erhält eine Nummer für die Registrierung, unter der später auch die Daten erfasst werden. Nach einer kurzen medizinischen Inaugenscheinnahme können sich die Flüchtlinge erst einmal mit Getränken und Speisen versorgen. In einem Zimmer liegen Stofftiere für Kinder bereit. Nach der Stärkung geht es zur Dokumentation von Namen, Herkunftsland, und Geburtsdatum. Die Gruppen kommen dann zum Ärzteteam. Hier erfolgt die ärztliche Untersuchung. Bei einem Verdacht auf eine ansteckende Krankheit gelangen die Betroffenen in eine andere Unterkunft. Bisher hat sich noch kein Verdacht bestätigt.

Die Flüchtlinge erhalten dann einen Beutel mit Zahnbürste, Handtuch und Seife. Aus Kleiderspenden können sich die Menschen etwas Warmes zum Anziehen mitnehmen. Viele sind nur mit ungeeignetem Schuhwerk unterwegs. Die Flüchtlinge bedanken sich immer wieder bei den Helfern für diese Unterstützung, weil sie selbst oft nichts dabei haben und bereits seit Wochen unterwegs sind.

Die Gruppen werden nun in die zentralen Unterkünfte der Stadt Salzgitter gebracht. Dort stehen Betten bereit. Einige wollen am nächsten Tag zu Verwandten innerhalb Deutschlands reisen, viele wollen auch nach Schweden, weil dort die Familien warten.

Die Erste Stadträtin Christa Frenzel gibt nach der Aufnahme dann die Daten zum Innenministerium weiter, um über den aktuellen Sachstand in Salzgitter zu informieren.

Wie viel Flüchtlinge aus diesem Amtshilfeersuchenverfahren noch in Salzgitter sind, kann immer nur tagesaktuell benannt werden, da viele von ihnen gleich oder einige Tage später weiter reisen. Einige sind bereits wieder zurückgekehrt. Stand der Flüchtlingszahlen mit Flüchtlingen, die über die Erstaufnahmeunterkunft in Braunschweig nach Salzgitter kommen am 7. November 2015: zirka 1000 Flüchtlinge. Am Dienstag, 10. November erwartet Salzgitter über ein erneutes Amtshilfeersuchen weitere 100 Flüchtlinge.

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