Inhalt anspringen

Salzgitter

Der Wasserstoff-Campus Salzgitter nimmt Fahrt auf

Gemeinsames Bekenntnis für Stadt und Region.

Gruppenfoto aller Vertragsunterzeichnenden (v.l.: Dr. Ulrike Witt (Amt für regionale Landesentwicklung), Dr. Jens Sprotte (ALSTOM Transport Deutschland GmbH), Jan Van den Houe (ALSTOM Transport Deutschland GmbH), Oberbürgermeister Frank Klingebiel, Rainer Krause (WEVG Salzgitter), Mark Grunewald (MAN Energy Solutions SE), Prof. Dr.-Ing. Fuhrmann (Salzgitter AG), Michael Gensicke (Robert Bosch Elektronik GmbH), Prof. Dr. Christoph Herrmann (Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST), Prof. Dr.-Ing. Arno Kwade (Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST), StS Matthias Wunderling-Weilbier (Niedersächsisches Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung) und Dr. Frank Fabian (Allianz für die Region).

Der Wasserstoff-Campus in Salzgitter nimmt Fahrt auf: Heute wurde von Stadt Salzgitter, Salzgitter AG, MAN Energy Solutions , Bosch,  Alstom, WEVG,  dem Fraunhofer Institut für Schicht- und Oberflächentechnik  und dem Projektbüro Südostniedersachsen, in dem das Amt für regionale Landesentwicklung und die Allianz für die Region GmbH gemeinsam agieren, eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Im Herbst 2019 begann in Salzgitter die Idee zu reifen, hier einen Wasserstoff-Campus zu errichten. Initiatoren waren neben Oberbürgermeister Frank Klingebiel der Vorstandsvorsitzende der Salzgitter AG, Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, der heutige Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, Matthias Wunderling-Weilbier, sowie Stefan Klein, Mitglied des Niedersächsischen Landtages. 

Ausgangspunkt für den Wasserstoff-Campus sind die vielfältigen Erfahrungen und Vorhaben der ansässigen Industrieunternehmen bei Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff. Ermöglicht wird der Start nun mittels der 7 Millionen-Euro-Strukturhilfe aus der dritten Säule des Strukturhilfeprogramms, dass das Land Niedersachsen der Stadt Salzgitter zur Verfügung stellt.

Nachdem die Idee geboren war, haben Kooperationspartner und Politik in Salzgitter viel Zeit und Energie in die Entwicklung eines tragfähigen Konzeptes für den Wasserstoff-Campus gesteckt.  Dieser soll einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Stärkung und nachhaltigen Entwicklung des Industrie- und Innovationsstandortes Salzgitter und der gesamten Region leisten. 

„Die Unterzeichnung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Wasserstoff-Campus und ein Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Salzgitter, an dem so auch zukünftig Arbeitsplätze mit Perspektiven geschaffen werden sollen. Der Transformationsprozess der Unternehmen ist in vollem Gange“, betont Oberbürgermeister Frank Klingebiel. „Alle Kooperationspartner bekunden ihren ernsthaften Willen, gemeinsam am Gelingen des Wasserstoff-Campus mitzuarbeiten.“

Deutlich machten diese das nicht nur mit ihrer Unterschrift, sondern auch mit persönlichen Statements:

Die Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Dr. Ulrike Witt betont: „Der Wasserstoffcampus hier am Standort Salzgitter ist Ankerpunkt der Wasserstoffwirtschaft in unserer Region. Die Verbindung von Klimaschutz und Wertschöpfung führt zu neuen Perspektiven für die Industrieregion. Diese Chancen werden wir nutzen.“

„Grüner Wasserstoff ist ein zentraler Baustein unseres Dekarbonisierungsprojektes SALCOS – SAlzgitter Low CO2-Steelmaking. Der Wasserstoff-Campus bietet die Chance, Wissen zu bündeln, interdisziplinär zusammenzuarbeiten und so einen Mehrwert für alle Beteiligten und die hier lebenden Menschen zu generieren. Damit kann ein Leuchtturmprojekt von überregionaler Strahlkraft entstehen“ bekräftigt Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender Salzgitter AG.

Als Fraunhofer IST unterstützen wir die Entwicklung und Vernetzung des Wasserstoffcampus aus Perspektive der angewandten Forschung. Ziel ist es, in Salzgitter die industrielle Wasserstoffnutzung zu demonstrieren. Dabei treibt uns besonders die Frage an, welche Technologien und Geschäftsmodelle die Dekarbonisierung der Industrie ermöglichen. Eine große Stärke des Wasserstoffcampus ist das Know-How der regionalen Industrieunternehmen sowohl im Hinblick auf die Technologiekompetenz als auch unterschiedliche industriellen Anwendungen“, erläutert Prof. Christoph Herrmann, Institutsleiter vom Fraunhofer Institut für Schicht- und Oberflächentechnik.

„Für Bosch stellt Wasserstoff einen wichtigen Baustein in der Energiewende dar. Am Wasserstoff-Campus werden wir speziell den Einsatz von Wasserstoff zur Reduktion des CO2-Footprints von Fabriken erforschen und implementieren“, so Michael Gensicke, Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch Elektronik GmbH. „Wir sind besonders stolz darauf, den Wasserstoff-Campus symbiotisch an unserem Standort einbinden zu können – die Büros sind bereits bezugsfertig“, betont Gensicke.

„Wasserstoff ist der Energieträger der Zukunft, wenn es um eine CO2-neutrale Energieversorgung geht. Alstom ist zudem mit seinem selbst entwickelten Wasserstoffzug auch im Bereich Mobilität absoluter Vorreiter. Der Wasserstoff-Campus in Salzgitter ist für uns die logische Konsequenz zur Erforschung weiterer Anwendungs- und Effizienz-Potenziale“, sagt Jan van den Houte, Arbeitsdirektor von Alstom Transport Deutschland. 

„Bei MAN Energy Solutions planen wir den Bau einer industriell dimensionierten Power-to-X-Anlage, die grünen Wasserstoff in CO2-neutrale synthetische Kraftstoffe umwandelt. Der Wasserstoff-Campus in Salzgitter schafft hier vor allem aufgrund seiner Nähe zu industriellen Abnehmern beste Voraussetzungen“, sagt Marc Grünewald, Head of Business Development, Power and New Energies, bei MAN Energy Solutions. „Synthetische Kraftstoffe haben das Potential die CO2-Emissionen in den Sektoren Industrie, Mobilität und Gebäudewärme maßgeblich zu senken und sind somit für das Gelingen der Energiewende unverzichtbar.“

"Die Region Braunschweig-Wolfsburg ist geprägt von Industrie und Forschung. Mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages ist in Salzgitter ein neuer Leuchtturm entstanden, der über unsere Grenzen hinweg Strahlkraft entfaltet. Ich bin überzeugt davon, dass gerade unsere Region als Blaupause für viele Industrieregionen dienen wird und wir gemeinsam mit den Partnern die Energiewende ein Stück voranbringen werden", sagt Dr. Frank Fabian, Geschäftsführer der Allianz für die Region GmbH.

WEVG-Geschäftsführer Rainer Krause ergänzt:  „Eine unserer wesentlichen Aufgaben als Energiedienstleister vor Ort wird es sein, die Weiterentwicklung der notwendigen Infrastruktur zu unterstützen, damit der Strom zu den Elektrolyseanlagen und der daraus entstehende grüne Wasserstoff zu den möglichen Verbrauchern transportiert sowie die im Umwandlungsprozess entstehende Wärme sinnvoll genutzt werden können.“

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Salzgitter