Prof. Wolfgang König geht in seinem Vortrag am Dienstag, 2. März, um 19:30 Uhr, darauf ein, wie Technik das Leben der modernen Gesellschaft bestimmt. Er hebt hervor, dass unter dem Begriff „Technik“ ganz verschiedene Dinge verstanden werden: Im Ingenieurstudium dominieren Strukturen und Funktionen materieller Dinge, zum Beispiel Motoren und Computer. Philosophen/innen und Historiker/innen wollen Menschen, ihre Kultur und Gesellschaft, in den Technikbegriff integrieren; ohne sie wäre Technik nie entstanden. Mit Blick auf neuere Entwicklungen in Software und Biotechnologie stelle sich Technik nochmals anders dar. Alle Technikbegriffe hätten Auswirkungen auf das Handeln und Denken der Menschen. Sie will König in seinem Vortrag vorstellen und anschließend mit den Vortrags-Teilnehmenden diskutieren.

Wolfgang König ist Professor für Technikgeschichte (a. D.) an der Technischen Universität Berlin und ordentliches Mitglied von acatech (Deutsche Akademie der Technikwissenschaften). Gastprofessuren hatte er an der Technischen Universität Wien und an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Beijing inne.
Für seine Arbeiten zur Technikgeschichte und Technikbewertung ehrte ihn der Verein Deutscher Ingenieure mit seinem Ehrenring und der VDE mit der Karl-Euler-Medaille. Für herausragende wissenschaftliche Beiträge zum Dialog der Geistes-, Natur- und Technikwissenschaften erhielt er den Braunschweiger Abt Jerusalem-Preis.
Zu seinen Forschungsfeldern gehören die Konsumgeschichte sowie die Geschichte der Technikwissenschaften und der Berufsgruppe der Ingenieure.

Anmeldeschluss für den Vortrag ist der 1. März.

Hans Joas geht in seinem Vortrag am Donnerstag, 4. März auf die Frage ein, ob der Friede, der heute in der Europäischen Union herrscht, durch den verstärkten Nationalismus gefährdet sein könnte. Es sei offen, so Joas, ob Europa bei einer gelingenden Verstärkung der gemeinsamen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik, lediglich zu einer weiteren eigeninteressierten Großmacht auf globaler Ebene werde.
Er geht in seinem Vortrag der Frage nach: „Muss Europa nicht auch in der Politik gegenüber Staaten, die der europäischen Friedensordnung nicht angehören, den Prinzipien folgen, die sich als so segensreich für Europa erwiesen haben?“
Hans Joas versucht, anhand historischer Überlegungen diesen Fragenkomplex aufzuhellen.

Hans Joas ist Professor an der Berliner Humboldt-Universität. Regelmäßig lehrt er auch an der renommierten University of Chicago. Er hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, so 2015 den Max-Planck-Forschungspreis.

Anmeldeschluss für den Vortrag ist der 3. März.