Das Wollnashorn, dessen Nachbildung neben dem dort bereits vorhanden Mammut-Modell zu sehen sein wird, konnte bis zu zwei Metern Schulterhöhe und ein Gewicht von drei Tonnen erreichen. Seine Länge betrug etwa dreieinhalb Meter.
Als Pflanzenfresser war das Tier auf das spezifische Nahrungsangebot der Kältesteppe angewiesen und hatte sich an die klimatischen Bedingungen der Eiszeit angepasst. Es trug ein langes, zottiges Fell gegen die Kälte. Sein charakteristisches Merkmal bildeten die beiden Nashörner. Das größere von beiden konnte bis zu einem Meter lang sein und diente der Abwehr von Feinden auch bei der Nahrungssuche.
In Zukunft möchte das Museum auch das dritte im Fundmaterial "Ab der Krähenriede" bei Lebenstedt nachgewiesene ausgestorbene Säugetier für den Eiszeitgarten erwerben: den Riesenhirsch mit einer Geweihspannweite von über drei Metern und einer Schulterhöhe von zwei Metern.
Zum Hintergrund: Die ersten "Salzgitteraner" lebten schon in der Eiszeit hier. Vor 50 000 Jahren schlugen sie an der genannten Krähenriede, einem Bachlauf, der noch heute durch Salzgitter fließt, ihr Lager auf. Von hier aus gingen sie auf die Jagd nach Rentieren.
1952 stieß man in Lebenstedt während der Bauarbeiten für das Pumpenhaus einer neuen Kläranlage in etwa fünf Metern Tiefe unerwartet auf eine Fundschicht mit Knochen und Artefakten. Unter dem reichhaltigen Fundmaterial archäologischer Ausgrabungen, die in zwei Kampagnen 1952 und 1977 durchgeführt wurden, befanden sich mehrere Feuerstein-, Knochen-, Geweihartefakte sowie drei Schädelknochen eines Neandertalers.
Lange Zeit war der Lebenstedter Neandertaler der nördlichste Nachweis dieses Frühmenschen. Hier in Salzgitter erlegte er Tiere, um an das nahrhafte Knochenmark sowie an Häute zu gelangen. Im Städtischen Museum Schloss Salder ist zum Leben der Neandertaler im eiszeitlichen Klima eine Ausstellung geplant.