Unterstützt wird die Stadt Salzgitter dabei von der Arbeitsgemeinschaft aus den Büros GEO-NET-Umweltconsulting GmbH, KoRiS - Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung und Dr. Pecher AG.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) fördert dieses Klimaschutzteilkonzept innerhalb der Kommunalrichtlinie zur Nationalen Klimaschutzinitiative mit 65 Prozent unter dem Förderkennzeichen 03K09876.
Erklärfilm: „Anpassungskonzept – Kurz und bündig erklärt“
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Auftaktpräsentation: „Auftaktpräsentation – Hintergründe und Details“
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Ziel des Konzepts
Der Klimawandel kann nicht rückgängig gemacht werden. Auswirkungen des Klimawandels sind auch in Salzgitter heute schon spürbar und werden in Zukunft stärker werden. Die Stadt möchte sich daher auf die zu erwartende Häufung von Extremwetterereignissen vorbereiten. Dazu zählen Hitzewellen, Trockenperioden, Starkregenereignisse, Schneeextreme und Stürme.
Ziel des Klimaschutzteilkonzepts „Anpassung an den Klimawandel in Salzgitter“ ist es, heutige und zu erwartende Auswirkungen des Klimawandels für Salzgitter konkret zu benennen und eine langfristige Strategie zum Umgang mit dem Klimawandel zu entwickeln.
Das Konzept soll dabei als Leitfaden für zukünftige Aktivitäten dienen, um die Beeinträchtigungen und Schäden durch den Klimawandel so gering wie möglich zu halten.
Projektbausteine des Konzepts
Das „Klimaanpassungskonzept“ umfasst verschiedene Projektbausteine:
Grundlage ist eine Bestandsaufnahme, in der bestehende Analysen ausgewertet werden.
In der „Betroffenheitsanalyse“ wird dann untersucht, von welchen klimatischen Veränderungen zukünftig in Salzgitter auszugehen ist und welche Folgen diese Klimaveränderungen haben (zum Beispiel auf die menschliche Gesundheit, Grünflächen, Gewässer, den Verkehr oder Gebäude).
Darüber hinaus werden lokale Akteurinnen und Akteure beteiligt, um die am stärksten vom Klima betroffenen Bereiche in Salzgitter zu definieren. Ebenso wichtig ist deren Mitarbeit, um dann die für Salzgitter passenden und umsetzbaren Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu finden und umsetzen.
Wichtig ist dabei, dass dieser Prozess langfristig und damit über das Projektende hinaus umgesetzt werden soll. Die Maßnahmen sollen in den Alltag und die Berufswelt integriert werden.
Der Beteiligungsprozess und der Fragebogen
Die Aktivitäten zur Anpassung an den Klimawandel sind in vielen Bereichen notwendig. Daher möchte die Stadt verschiedene Akteurinnen und Akteure im Erstellungsprozess beteiligen.
Zunächst haben Expertinnen und Experten aus Verwaltung, Institutionen und dem Ehrenamt die Möglichkeit, ihre Einschätzung zu den aktuellen und zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels mitzuteilen und mögliche Maßnahmen zu benennen. Hierzu kontaktiert die Stadt die Expertinnen und Experten direkt.
In einem zweiten Schritt haben dann die Bürgerinnen und Bürger aus Salzgitter die Möglichkeit, ihre Anregungen und Hinweise für die Konzepterstellung online mitzuteilen. Dazu stand bis zum 24.07.2020 ein Online-Fragebogen bereit.
Alle Rückmeldungen werden ausgewertet, die dann Grundlage eines Strategie- und Maßnahmenworkshops sind, der nach den Sommerferien stattfinden soll. Zusammen mit den politischen Vertreterinnen und Vertretern sind die Beteiligten und Interessierte eingeladen, über die Strategie abzustimmen und die Maßnahmen für Salzgitter zu erörtern.
Voraussichtlich im 1. Quartal 2021 wird das abgestimmte Konzept öffentlich präsentiert und ein Ausblick auf das weitere Vorgehen gegeben.
Exkurs: Klimaentwicklung der Stadt Salzgitter
Der Klimawandel hat bereits in der Vergangenheit zu spürbaren Veränderungen der klimatischen Gegebenheiten in Salzgitter geführt wie beispielweise zu einem Anstieg der Jahresmitteltemperatur um 1,5 Grad über die vergangenen ca. 110 Jahre (siehe Abbildung).
Über das Jahr gesehen ist zukünftig mit einem leichten Anstieg der Niederschlagssummen zu rechnen, einige Modelle sagen allerdings auch einen geringen Rückgang voraus.
Die Anzahl an Tagen mit Niederschlag bleibt dabei nahezu konstant.
Für Starkregenereignisse (> 30 mm/Tag) prognostizieren einige Modelle keine Änderungen bei der Häufigkeit.
Andere Modelle gehen davon aus, dass Starkregen in Zukunft etwas häufiger auftreten und intensiver ausfallen (siehe Tabelle).
Saisonal ist von einem geänderten Niederschlagmuster in Form trockenerer Sommer und feuchterer Winter- bzw. Frühjahrsmonate auszugehen (siehe Abbildung unten).
In Bezug auf Sturmereignisse lässt sich aus den Modellen keine zunehmende Gefährdung ableiten – gleichwohl ist mit einer mindestens ähnlichen Häufigkeit von Stürmen wie bisher zu rechnen. Für beide Extremereignisse gilt zudem, dass die Prognosen noch mit Unsicherheiten behaftet sind: Gewitterstürme werden dabei modellbedingt vermutlich eher sogar noch unterschätzt.