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Salzgitter

Vom Erz zum Stahl: Besichtigung bei der Salzgitter AG

Die Hüttenbesichtigung ist einzigartiges Erlebnis für jährlich rund 10.000 Besucherinnen und Besucher, das die Touristinformation der Stadt Salzgitter in Zusammenarbeit mit der Salzgitter AG ermöglicht.

Jeweils um 8 Uhr beginnt an bestimmten Tagen die Führung und dauert etwa dreieinhalb Stunden.

Den Auftakt im Besucherzentrum bildet ein informativer 15-minütiger Film. Rohstoffe, Produkte, Geschichte und Arbeitswelt der Salzgitter Flachstahl sowie kurzweilige Erläuterungen eines Mitarbeiters des Besucherdienstes führen anschaulich in verschiedene Produktionsbereiche der Stahlherstellung ein.

Vor der anschließenden Bustour erhalten die Besucher Helm und Kopfhörer, damit die rund 30-köpfige Gruppe während der dreieinhalbstündigen Rundfahrt an den verschiedenen Haltepunkten alle Informationen des Mitarbeiters des Besucherdienstes verstehen kann. Lange Hosen, feste Schuhe und langärmelige Hemden müssen die Teilnehmer aus Sicherheitsgründen tragen.

Dann geht es los - vorbei an Kraftwerk, Kokerei, Walzwerken, Werkshallen und Parkplätzen. Die Fahrt über das 6,5 Quadratkilometer große Gelände vermittelt einen imposanten Eindruck von der Dimension des zweitgrößten deutschen Stahlherstellers.

Der erste Haltepunkt ist einer von mehreren Hochöfen. Der höchste ist über 50 Meter hoch und entspricht einem 15-stöckigen Hochhaus. Die Besucher ziehen angesichts der steigenden Temperaturen ihre Jacken aus.

In der Halle ist es ebenso warm wie an einigen Stellen am Boden. Darunter läuft das Roheisen lang, das die Mitarbeiter am Hochofen eben noch durch die abgedeckte Abstichrinne von der Schlacke getrennt haben.

Alle zwei Stunden wird eine kleine Öffnung gestochen, durch die die Schlacke und das Roheisen fließen. Täglich werden in Salzgitter rund 14.000 Tonnen Roheisen produziert. Die Hochöfen stehen nie still und müssen das ganze Jahr über mit Koks und Eisenerz gefüllt werden.

Die Besucher bleiben stehen. Ein hörbares Signal läutet den nächsten Arbeitsschritt ein: Ein Stahlarbeiter in einem silbernen Schutzanzug und mit einem speziellen Gesichts- und Kopfschutz nimmt Proben von der glühenden 1.450 Grad heißen Masse. Die Besucher stellen sich in sicherer Entfernung zu anderen Stahlarbeitern und schauen ihnen über die Schulter.

Durch eine Scheibe ist das fließende Roheisen sichtbar, das an Lavaströme erinnert. Funken sprühen. Es ist so hell, dass die Besucher nicht mit den bloßen Augen durch die Scheibe sehen sollten, sondern eine kleine Plastikbrille vor ihre Augen halten, die sie im Besucherzentrum erhalten haben. Die Teilnehmer erleben beeindruckende Vorgänge.

Bei dem nächsten Halt "Stahlwerk" erleben die Tour-Teilnehmer wie das Roheisen in großen Konvertern mit einer Lanze im Blasverfahren mit Sauerstoff gefrischt wird - wodurch Stahl entsteht.

Dieser Oxidationsprozess senkt den Kohlenstoffanteil, dabei verbrennen auch unerwünschte Begleitelemente wie beispielhaft Schwefel, Phosphor und Kohlenstoff und gehen in das Rauchgas oder die Schlacke über.

Bevor der Stahl dann in der Strangussanlage zu Brammen gegossen wird, können in der davor geschalteten Legierungsanlage unterschiedliche Stahlqualitäten erzielt werden.

In den Walzwerken erleben die Besucher, wie die Brammen im weiteren Produktionsprozess auf bestimmte Maße gewalzt und zu Stahlblechrollen - sogenannte Coils - aufgewickelt werden.

Anschließend geht es für die Coils, die nur von Kränen bewegt werden können, in die Auslieferungshalle. Rund 420 verschiedene Stahlsorten werden in Salzgitter produziert, die dann in alle Welt exportiert werden. Mit diesem letzten Blick auf die Coils fahren die Teilnehmer dann zurück in das Besucherzentrum.

Wer jetzt noch etwas nachlesen möchte, kann sich an den verschiedenen Schautafeln oder Rechnern informieren, um anschließend mit vielen Eindrücken nach Hause zu fahren.

Kontakt zur Tourist-Information:

Tourist-Information

Hüttenwerksführung in Salzgitter:

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Salzgitter / Andre Kugellis
  • Salzgitter AG
  • Stadt Salzgitter / Andre Kugellis
  • Stadt Salzgitter / Helmut Lingstädt