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Salzgitter

Günstige Verkehrslage

Der kleinste Stadtteil der Ortschaft Ost liegt direkt an der östlichen Stadtgrenze. Der Ortsname ist vermutlich von einem Personennamen abgeleitet. In einer Urkunde des Hildesheimer Bischofs Adelog trat 1175 ein „Reimbreit de Immenthorp“ als Zeuge auf.

Stadtteil-Wappen von Salzgitter-Immendorf.

Die Angaben in den Erbregistern des 16. Jahrhundert erlauben erstmals einen Blick in die Siedlungsstruktur des Ortes: Immendorf hatte fünf Ackerhöfe, einen Halbspännerhof und elf Kothöfe, es war ein eher kleiner, von Landwirtschaft geprägter Ort. Im Jahr 1678 lebten 80 steuerpflichtige Personen in Immendorf, von denen einige Kotsassen zusätzlich zur kleinen Landwirtschaft ein Handwerk ausübten. Ein Schneider und ein Schmied wurden genannt, in den folgenden Jahrzehnten kamen Leineweber, Schuster und Stellmacher hinzu.

Die Lage des Ortes war verkehrstechnisch günstig, weil sich hier überregionale Verbindungsstraßen kreuzten (der Name Seesener Straße weist heute noch darauf hin). Das beeinflusste die Entwicklung Immendorfs in den folgenden Jahrhunderten positiv.

Durch die Gründung der Poststation im Jahr 1791, deren eindrucksvolle Gebäude heute unter Denkmalschutz stehen, erhielt Immendorf Bedeutung über die Ortsgrenzen hinaus. Der Bau der Zuckerfabrik (1872), einer Molkerei (1886) und insbesondere der Anschluss an die Braunschweigische Landeseisenbahn (1887) beschleunigte den wirtschaftlichen Aufschwung Immendorfs am Ende des 19. Jahrhunderts.

Immendorf von oben.

Nur wenige Kilometer von Immendorf entfernt entstanden ab 1937 die Reichswerke Hermann Göring, deren Stahlproduktion zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit des nationalsozialistischen Regimes beitragen sollte.

Immendorf war von den damit einhergehenden tiefgreifenden Veränderungen besonders betroffen: Landwirte wurden enteignet und umgesiedelt. Die Zuckerfabrik und die Molkerei wurden geschlossen. In der direkten Umgebung entstanden Barackenunterkünfte, um die aus dem gesamten Reichsgebiet zunächst angeworbenen, mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs zunehmend zwangsverpflichteten Arbeitskräfte unterzubringen.

Zum 1. April 1942 wurde aus dem zum Kreis Wolfenbüttel gehörenden Dorf ein Stadtteil der neu gegründeten Stadt Watenstedt-Salzgitter. Bis heute im kollektiven Gedächtnis der Stadt verankert ist ein Luftangriff am 2. November 1944, bei dem Lehrlinge aus der Lehrwerkstatt der Hütte in Immendorf ums Leben gekommen sind. Die Verstorbenen wurden auf dem alten Friedhof in Lebenstedt bestattet, auf dem heute eine  Gedenktafel an die Ereignisse erinnert.

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft sorgte dafür, dass es heute nur noch einen landwirtschaftlichen Betrieb in Immendorf gibt. Der in der ehemaligen Schule untergebrachte Dorfgemeinschaftsraum ist der kulturelle Mittelpunkt des Stadtteils. Der Sportverein und die Freiwillige Feuerwehr gehören zum geselligen Leben.

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