Die geschützte geographische Lage zwischen dem wenige Kilometer westlich gelegenen, einst sumpfigen Dummen Bruch und den östlich des Dorfes liegenden Niederungen des Flüsschens Aue verschonte die Sauingerinnen und Sauinger vermutlich vor Plünderungen und Einquartierungen im Mittelalter. Doch während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) litten auch die Einwohnerinnen und Einwohner von Sauingen große Not.
Die Kriegsschäden waren so groß, dass Pachtzinsen teilweise reduziert oder sogar ausgesetzt werden mussten. Bei der Belagerung Wolfenbüttels 1641 ging nicht nur die gesamte Ernte des Dorfes in Flammen auf, sondern es wurden auch einige Höfe verwüstet. Nach der Kopfsteuerbeschreibung von 1678 lebten 132 steuerpflichtige Personen in Sauingen. Im Verlauf des folgenden Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl in Sauingen auf knapp 300 Personen an und blieb bis ins 20. Jahrhundert hinein recht stabil.
Der Bau der Reichswerke Hermann Göring ab 1937 veränderte die Kulturlandschaft rund um Sauingen gravierend. Eine neu gebaute Verbindungsstraße nach Lebenstedt, die sogenannte Betonstraße, führte durch die Sauinger Feldmark.
Der Bau des Stichkanals durchschnitt die Verbindungen zum benachbarten Beddingen. Zwischen Sauingen und Üfingen wurde ein Lager gebaut, in dem Kriegsgefangene untergebracht waren, die Zwangsarbeit beim Aufbau der Wasserversorgung im Aufbaugebiet leisten mussten.
Nach der Gründung der Stadt Watenstedt-Salzgitter am 1. April 1942 gehörte Sauingen zunächst weiter zum Landkreis Wolfenbüttel; stand aber nach Kriegsende vor ähnlichen Aufgaben wie die benachbarten Stadtteile der Stadt Watenstedt-Salzgitter: Die Bevölkerungszahl hatte sich zwischen 1933 und 1946 fast verdoppelt – in den ersten Nachkriegsjahren fehlte es an Wohnraum, Lebensmitteln und Arbeitsplätzen.
Sauingen ist nicht nur das kleinste der vier Kanaldörfer, sondern mit Üfingen auch einer der beiden jüngsten Stadtteile Salzgitters. Die beiden durch die Autobahn A 39 voneinander getrennten Stadtteile gehören erst seit der niedersächsischen Gebietsreform 1974 zur Stadt Salzgitter.
2022, 1.000 Jahre nach der Ersterwähnung des Stadtteils, schlossen sich die Freiwillige Feuerwehr, der Schützenverein, die Kirchengemeinde, die Feldinteressenschaft und der Kindergartenverein Sauingens kurzerhand in einem Festausschuss zusammen, um dieses besondere Jubiläum mit den gut 400 Einwohnerinnen und Einwohner einen ganzen Tag lang zu feiern.